Historie

Die Anfänge
In den 80er Jahren wussten im Weserbergland nur ganz wenige, dass es die Sportart Baseball überhaupt gibt. Einer davon war Lehrer in Hessisch Oldendorf und hieß Johannes van de Pol. Dies verwundert jedoch nicht, da van de Pol als Niederländer schon in seiner Jugend mit dem Sport in Verbindung kam. Dort nämlich hat Baseball bzw. Honkball einen ganz anderen Stellenwert. In der Haupt- und Realschule in Hess. Oldendorf unterrichtete er unter anderem Sport und rief eine Baseball-AG ins Leben.

Bereits 1988 wurden aus dieser AG vier Spieler ausgewählt, die an der Baseball Schülerweltmeisterschaft in Japan teilnehmen durften. Darunter waren mit Henning Graffius, Thorben Philipp und Simon Tillack drei Fischbecker Spieler, die damit den Grundstein für die Gründung der Baseball-Sparte legten. Dieter Philipp und van de Pool waren es, die die Initiative ergriffen und beim TSC-Vorstand anfragten, ob der TSC nicht auch Baseball anbieten wollte.

Mit der Unterstützung der damals noch in Hessisch Oldendorf stationierten Amerikaner konnte bereits 1989 mit dem regelmäßigen Training auf dem Sportplatz in Fischbeck begonnen werden. Da jedes Team im Baseball seinen eigenen Namen hat, wurde unter den Spieler heiß diskutiert unter welchem Namen man in Zukunft als Team auftreten wollte und man entschied sich für den Namen – FISCHBECK SHARKS.

Unter der Anleitung der amerikanischen Trainer Heinz Duerring und Dreddy Walker wurden im Juli 1989 erste Spiele auf der Airstation der Amerikaner in Hessisch Oldendorf absolviert, von denen man sogar ein Spiel mit 18:13 gegen eine Auswahl der Jugendmannschaft der Airstation gewinnen konnte.

Im September 1989 gelang der noch sehr jungen Mannschaft bei einem Turnier auf der Airstation ein hervorragender dritter Platz. Mit Dirk Rehm, Marc Gerritsen und Christian Koch sind noch drei Spieler aktiv in der Verbandsligamannschaft der Sharks dabei.

Bereits im September 1989 nahmen die Sharks, als einziges Team aus Niedersachsen, an der Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaft in Hamburg teil. Gespielt wurde gegen die Hamburg Skeeziks, die Hamburg Piranhas und die Coburg Red Lions.

Fischbeck Sharks : Coburg Red Lions 09:10

Fischbeck Sharks : Hamburg Piranhas 10:11

Fischbeck Sharks : Hamburg Skeeziks 05:08

Im Vordergrund stand hier allerdings Erfahrung zu gewinnen um für die erste Saison im regulären Spielbetrieb 1990 vorbereitet zu sein.

Die ersten Jahre
In der ersten Saison 1990 waren die Wolfsburg Bogies, die Hondelage Batbreakers, Lindenberg ’89ers, die Göttingen Allstars und Goslar Golden Eagles die Gegner der Sharks. Die Ergebnisse waren jedoch noch nebensächlich, obwohl man auch hier nicht immer chancenlos war. Ein großer Vorteil der Sharks musste mit Abzug der Amerikaner leider abgegeben werden. Der Baseballplatz in Hessisch Oldendorf stand nicht mehr zur Verfügung und die Coaches Walker und Duerring mussten ersetzt werden. Man improvisierte und spielte zunächst in Fischbeck. Coach wurde nun wieder van de Pol, der das Team bis 1992 betreute. Dem Einsatz von Dieter Philipp war es zu verdanken, dass in den Jahren 1992 und 1993 wieder in Hessisch Oldendorf gespielt werden konnte.

Die Sharks von 1992
Nachdem van de Pol im Laufe des Jahres seinen Rücktritt erklärte, übernahm Axel Tegtmeier übergangsweise das Training. Am Ende des Jahres setzten sich alle Spieler zusammen und man überlegte wie es weiter gehen sollte, zumal auch Dieter Philipp als Manager nicht mehr zur Verfügung stand.

Man entschloss sich, Christian Koch als Coach zu benennen und man vertraute Dieter Koch das Amt des Managers an. Die ersten Jahre schlossen die Sharks jeweils mit einer negativen Bilanz die Saison ab. Dies sollte sich mit dem neuen Coach nun ändern. Bereits im Frühjahr 1993 nahm Christian Koch am Trainer-C Lehrgang teil und absolvierte ihn erfolgreich mit bestandener Prüfung im Frühjahr 1994. Das ihm dort vermittelte Wissen trug bereits Früchte. Erstmals in der Geschichte der Sharks konnte eine Saison mit einer positiven Bilanz von acht Siegen und zwei Niederlagen abgeschlossen werden. Damit wurden die Sharks nach nur drei Jahren Zugehörigkeit zur Landesliga 1993 Meister der Landesliga Süd und, was keiner gewagt hat zu glauben, in einer harten Play-off-Runde gelang der Aufstieg in die Verbandsliga. Gespielt wurde nun wieder in Fischbeck.

Leider waren die Teams aus Osnabrück, Bremen, Lüneburg, Göttingen, Goslar, Braunschweig und Hänigsen zu stark, so dass der Klassenerhalt 1994 nicht geschafft wurde. Doch die Sharks hatten viel gelernt und vor allem erkannt wo am meisten Verbesserungspotenzial steckte – Das Hitting (Schlagen) war einfach nicht gut genug. Mit großzügiger Unterstützung der Stiftung der Stadtsparkasse Hessisch Oldendorf wurde in den USA eine Pitchingmaschine gekauft. Mit Hilfe dieser Ballmaschine hatte sich das Hitting stark verbessert. In den folgenden Jahren spielten die Sharks erfolgreich in der Landesliga, an die tolle Saison 1993 konnte man jedoch nicht anknüpfen. Hauptproblem dieser Zeit war die dünne Personaldecke der Sharks. Viele der Spieler aus den ersten Stunden hatten mittlerweile ihre Schule beendet und standen durch Studium und Ausbildung nicht mehr zur Verfügung. Der Boom der Anfangsjahre war vorbei und es war schwer neue Spieler zu gewinnen. Bis heute haben die Sharks immer noch das Problem, dass Baseball im Weserbergland nicht sehr bekannt ist. Die Sharks versuchten über öffentliche Auftritte, Plakate oder Zeitungsberichte vermehrt Aufmerksamkeit zu erlangen. Leider ohne Erfolg und so mussten die Sharks nach vielen Jahren 1996 den Abstieg in die Bezirksliga Süd hinnehmen.

Der Neuanfang
Mit neuen Trikots ging man in das Jahr 1997. Es sollte ein Neuanfang werden, der die Sharks in nur drei Jahren von der Bezirksliga zum Vizemeister in der Verbandsliga Niedersachsen/Bremen führte.

Manager Dieter Koch gelang es den zur damaligen Zeit besten Pitcher der Bundesliga Nord Bud Stiarwalt zu verpflichten. Mit Bud als Pitcher und Integrationsfigur machten alle Spieler einen Schritt nach vorn. Die Trainingsbeteiligung stieg und jeder gab mindestens 110%.

Mit dieser Einstellung gelang 1997 die perfekte Saison mit 14 Siegen und keiner Niederlage. Bereits vier Tage vor Saisonende standen die Sharks als Aufsteiger in die Landesliga fest.

Ein weiteres Highlight war der Beginn der Jugendarbeit der Fischbeck Sharks. Unter der Innitiative von Rachel Dohme aus Höfingen gelang es bereits im Herbst 1997 mit einer Jugendmannschaft bei einem Spiel gegen die Einbeck Indians anzutreten. In den folgenden Jahren schafften es die Sharks leider nicht eine komplette Jugendmannschaft aufzubauen und so wurde versucht die engagiertesten Spieler an das Herrenteam heranzuführen. Noch heute Spielen mit Philipp Böker und Patrick Traspel zwei Spieler aus dieser Mannschaft erfolgreich bei den Sharks.

Die Sharks von 1997
1998 erfolgte der Durchmarsch durch die Landesliga mit 15 Siegen und drei Niederlagen. Als Meister stiegen die Sharks in die Verbandsliga Niedersachsen/Bremen auf. Doch vor allem der Einbau der jungen Spieler um Bud Stiarwalt war der Schlüssel zum Erfolg. Denn bereits ein Jahr nach dem er begonnen hat Baseball zu spielen wurde Philipp Böker in die Auswahlmannschaft Niedersachsen/ Bremen berufen.

1999 konnte für die Sharks nur der Klassenerhalt das Ziel sein. Aufgrund seines Studiums musste der Coach Christian Koch kürzer treten und überließ Helmut Golke, der zwischenzeitlich ebenfalls seinen Trainer-C-Lizenz-Lehrgang erfolgreich bestanden hatte, den Posten als Coach. Sicherlich wollte man nicht wie 1994 direkt wieder absteigen. Der Saisonverlauf sollte aber diesmal ein anderer sein. Bis in den Juli fanden sich die Sharks ungeschlagen mit zehn Siegen an der Tabellenspitze. Obwohl Christian Koch als zweiter Pitcher wegen einer Verletzung ausfiel wurden die Sharks erst gegen Ende der Saison vom späteren Meister den Lüneburg Woodlarks abgefangen. Vizemeister der höchsten Liga in Niedersachsen/ Bremen, das war und ist der bislang größte Erfolg der Sharks. Zurückzuführen ist dieser Erfolg neben der guten Teamarbeit aber vor allem auf Bud Stiarwalt, der mit seiner Klasse ein Spiel allein entscheiden konnte. Nachdem Lüneburg als Meister auf den Aufstieg in die Regionalliga Nord/West verzichtete erhielten die Sharks die Möglichkeit als Vize-Meister den Aufstieg anzunehmen. Die dritthöchste Liga in Deutschland wäre sicherlich ein weiterer Ansporn für die junge Mannschaft gewesen, doch vor allem das finanzielle Risiko (Verbandsabgaben, Fahrtkosten, etc.) und zum anderen der fehlende Baseballplatz ließen die Sharks dankend ablehnen.

Die Sharks dachten, man hätte sich etabliert und hofften sich im oberen Tabellendrittel wieder zu finden. Doch wurde versäumt in den Jahren mit Bud Stiarwalt neue Pitcher auszubilden. Während der Expo 2000 in Hannover stand Bud aber nicht mehr zur Verfügung und man erkannte, dass es wie 1994 nicht für die Tabellenspitze reichte. Die Klasse konnte jedoch in diesem Jahr gehalten werden.

Die Sharks von 2000
2001 mussten die Sharks sich am Ende der Saison doch von der Verbandsliga verabschieden. Nachdem Bud Stiarwalt wieder in den USA lebte und die Personaldecke einfach zu dünn war reichte es dann in diesem Jahr nicht.

Die Sharks ließen 2001 ihre Jugendarbeit aufleben. Wieder gelang es acht bis zehn Jugendliche zu finden, um eine Mannschaft zu gründen, die bereits 2002 am Spielbetrieb teilnehmen sollte.

Nachdem Christian Koch sein Studium beendet hatte verteilten die Sharks das Coaching 2002 neu. Christian Koch kümmerte sich nun wieder um die Herren und Helmut Golke konzentrierte sich voll und ganz auf die Jugendarbeit. Damit hatten die Sharks erstmals einen Coach, der ausschließlich die Jugend trainierte.

Nachdem die Saison 2002 für die Herren sehr erfolgreich mit drei Siegen begann, mussten die Sharks schnell erkennen, dass man nicht der Favorit auf die Meisterschaft war. Vor allem die Niederlagen gegen Hänigsen, in Alfeld und in Braunschweig taten weh, da man gegen die direkten Kontrahenten um die Playoffs das Nachsehen hatte. Zwangsläufig blieb den Sharks nichts anderes übrig als in die Abstiegsrunde zu gehen und gegen die letzten drei Mannschaften der Landesliga Nord (Wahnebergen, Osnabrück, Celle) anzutreten. Mit sechs Siegen und drei Niederlagen war der verbleib in der Landesliga gesichert.

Besonders erfreulich ist die Teilnahme der Jugendmannschaft der Sharks am Spielbetrieb im letzten Jahr. Erstmals seit 1989 konnten die Sharks wieder eine Jugendmannschaft melden. Mit 8 Jugendlichen im Alter von 12-16 entschloss man sich eine Spielgemeinschaft mit den Alfeld Greenhorns ins Leben zu rufen. Mit einem Kader von 13 Jugendlichen bestritt man Spiele gegen die Braunschweig Cops, Bennigsen Beavers und die Hevensen Pioneers. In erster Linie galt es Erfahrung zu sammeln, doch bereits im ersten Spiel gelang den Sharks ein überraschender Sieg gegen die Braunschweig Cops. Mit weiteren Siegen gegen Hevensen und gegen Braunschweig beim Rückspiel in Alfeld hat die Jugendmannschaft die Erwartungen weit übertroffen. Einige Spieler konnten sogar im Herrenbereich eingesetzt werden.

Das Jahr 2003 stand ganz sicher im Zeichen der Jugend. Die erfolgreiche Jugendarbeit von Helmut Golke brachte nicht nur ein Jugendteam (12-14 Jahre), sondern ebenfalls ein Schülerteam (bis 12 Jahre) und ein Juniorenteam 2003 (über 14 Jahre) an den Start. Man beschloss sogar die Spielgemeinschaft mit den Alfeld Greenhorns auf das Herrenteam auszuweiten.

Mit der Unterstützung einiger Alfelder Herrenspieler gelang es, sich während der regulären Saison für die Playoffs zu qualifizieren. Nachdem mit einem deutlichen Sieg die Celle Gophers geschlagen wurden stand im Halbfinale mit den Hänigsen Farmers das beste Team der Saison als Gegner fest. Mit zwei deutlichen 20:8 und 18:6 Siegen erreichte man das Final der Playoffs, das den direkten Aufstieg in die Verbandsliga bedeutete. Zwar verlor man das Finale gegen die Bundesligareserve der Bennigsen Beavers, doch umso mehr freute man sich über den Aufstieg.

Noch erfolgreicher als die Herren waren allerdings die Schüler der Sharks. Aus den Turnieren der regulären Saison gingen die Sharks als Tabellenerster der Süd-Gruppe hervor. Im Finale in Lüneburg spielte das Team gegen die Lüneburg Woodlarks, den bis dahin dominierenden Verein in der Jugendarbeit im Verband. In einem spannenden Spiel setzten sich die Schüler durch und wurden bereits im ersten Jahr ihrer Teilnahme Niedersachsenmeister.

Die Jugend erreichte nach einer tollen Saison ebenfalls das Finale um die Niedersachsenmeisterschaft. Finalgegner war genau wie eine Woche zuvor das Team der Lüneburg Woodlarks. Gegen den amtierenden Deutschen Jugend-Meister hatte man allerdings nach einer kämpferischen Leistung das Nachsehen.

Neben den sportlichen Highlights der Teams richteten die Sharks im Juli das Final Four Turnier des Niedersächsischen Baseball und Softball Verbandes aus. Hier trafen mit den Dohren Wild Farmers, den Hevensen Pioneers, der NBSV-Juniorenauswahl und den Bennigsen Beavers vier Mannschaften aufeinander die um den NBSV-Pokal spielten. Ebenfalls am Start waren die Damen, die Ihren Pokalsieger im Softball ausspielten.

Nach zwei ereignisreichen Tagen und bestem Wetter vor über 200 Zuschauern standen mit den Bennigsen Beavers bei den Herren und den Hannover Regents bei den Damen die Pokalsieger fest. Vor allem die positive Resonanz der Zuschauer auf den Platz der Sharks und die gute Organisation machte dieses Wochenende zu einem absoluten Highlight in der Geschichte der Sharks.

Die Erfolge 2003 führten dazu, dass die Sharks hoffnungsvoll in die Saison 2004 starteten. Bei den Schülern hoffte man den Titel zu verteidigen oder zumindest das Finale erneut zu erreichen. Die Jugend wollte diesmal nicht nur ins Finale sondern das Ziel war die Niedersachsenmeisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an der deutschen Meisterschaft. Die Junioren sollten ebenfalls wie 2003 vor allem Erfahrung gegen die doch sehr starke Konkurrenz sammeln.

Die Saison entwickelte sich sowohl bei den Schülern als auch bei der Jugend erwartungsgemäß. In der Schülerliga Süd lieferte man sich mit den Braunschweig Cops ein heißes Duell um den Spitzenplatz in der Liga, der leider am Ende der Saison abgegeben werden musste.

2004 konnten die Sharks in der Spielgemeinschaft mit den Alfeld Greenhorns sogar zwei Jugend-Mannschaften melden. Die Mannschaft mit den etwas jüngeren Spielern sollte in der Jugendliga Mitte Erfahrung sammeln und die älteren spielten in der Süd-Liga um die Meisterschaft. Nachdem die Meisterschaft der Süd-Liga geschafft wurde stand für die Jugendmannschaft das Final Four Turnier in Hannover an, bei dem man nach einer unglücklichen Niederlage noch einen hervorragenden dritten Platz erringen konnte.

Die Herren hatten sich als Ziel, mindestens den vierten Tabellenplatz am Ende der regulären Saison zu erreichen, gesetzt. Doch bereits der Saisonstart sollte zeigen, dass die Sharks es nicht leicht haben werden. Neun knappe Niederlagen, bei denen man zum Teil noch im letzten Inning geführt hatte, nagten an den Nerven der Sharks und so blieb am Ende nur der fünfte Platz und damit die Abstiegsrunde. In dieser Runde konnten die Sharks allerdings fünfvon sechs Spielen gewinnen und so spielt man im Jubiläumsjahr ebenfalls in der Verbandsliga Niedersachsen/Bremen.