Die Historie des Tischtennissports in Fischbeck

1. Der Anfang

Die ersten Anfänge im Tischtennis gehen auf das Jahr 1947 zurück. Von einer kleinen Gruppe mit Hans Schmidt, Heini Söffker, Hermann Steding und Helmut Ullmann wurde das Tischtennis-Spiel erstmals in Fischbeck organisiert. Damals konnten zwei Herren- und eine Damenmannschaft aufgeboten werden. Als dann aber das Interesse immer mehr nachließ, kam der Spielbetrieb nach etwa drei Jahren wieder zum Erliegen.

Nach einer zeitlichen Unterbrechung von drei Jahren, wurde 1953 ein erneuter Anlauf unternommen. Zunächst waren es die Brüder Schneider und Linnemann, die im Wartesaal des Bahnhofes in ihrer Freizeit Ping-Pong spielten. Hermann Steding machte dann den Vorschlag, ob man nicht einen Verein gründen und sich dem TSC Fischbeck anschließen sollte.

Auf einer Gründungsversammlung am 03. Februar 1953 wurde dann eine neue Sparte des TSC Fischbeck ins Leben gerufen. Hermann Steding wurde zum Spartenleiter gewählt, und am 20. August der Verein beim Tischtennis-Verband Niedersachsen angemeldet. Schon bald beteiligten sich zwei Herrenmannschaften an den Punktspielen der Kreisklasse. Gespielt wurde in der Gastwirtschaft Oetting an drei Tischen.

Unter der Führung von Hermann Steding ging es schnell aufwärts. Mitte November 1954 wurde eine Damenmannschaft gegründet. Als der Zustrom von Aktiven weiter anhielt, sah man sich gezwungen, aus dem zu klein gewordenen Saal des „Deutschen Hauses“, wo man bis dahin gespielt hatte, ins „Wesertal“ umzuziehen.

Das Jahr 1956 brachte die Sparte Tischtennis auf den Höhepunkt der Entwicklung – jedenfalls im Hinblick auf die Mitgliederzahl. 70 Aktive spielten in vier Herren-, zwei Damen- und zwei Jugendmannschaften. Das erste Turnier zur Ermittlung des Vereinsmeisters wurde durchgeführt. An den Trainingsabenden waren die vier Platten dicht umlagert; ein Erfolg, mit dem selbst die Aktiven der Gründerjahre nicht gerechnet hatten.

Doch plötzlich ließ die Begeisterung wieder nach. 1957 wurden zwei Herren-, eine Damen- und eine Jugendmannschaft aufgelöst. Und nach dem Umzug in den Saal des „Schaumburger Hofs“ kamen sogar die Damen- und Jugendabteilung zum Erliegen. Doch die Durststrecke wurde überwunden und auch sportliche Erfolge blieben nicht aus.

1959 schaffte die 1. Herrenmannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse, aus der sie jedoch nach einer Serie wieder abstieg. 1960 und 1962 gewann die 1. Herrenmannschaft den Kreispokal in der Aufstellung Siegfried Kipf, Gerhard Landmann, Siegfried Westphal, Siegfried Mork, Siegfried Diekmann und Walter Schneider.

2. Die sechziger und siebziger Jahre

Mit Fertigstellung der neuen Turnhalle in Fischbeck im Jahre 1962, bekamen wir optimale Trainings- und Spielbedingungen. Leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Herrenmannschaft, und ganz unerwartet trat Hermann Steding als Spartenleiter zurück. Fast wäre die Sparte wieder aufgelöst worden, aber Siegfried Westphal erklärte sich bereit, das Amt des Spartenleiters zu übernehmen. Durch die neue Turnhalle erhielt die Sparte weiteren Zuspruch und eine 2. Herrenmannschaft konnte am Punktspielbetrieb teilnehmen. In den folgenden Jahren wurde dann eine junge 1. Herrenmannschaft mit S. Kipf, G. Landmann, S. Westphal, S. Diekmann, H. Crückeberg und S. Mork aufgebaut. Die Mannschaft spielte jahrelang in der Spitzengruppe der Bezirksklasse mit.

Zeitgleich wurde auch die Jugendarbeit stark gefördert. Mit Udo Woltemathe, Jürgen Struck, Karl-Heinz Blume und Klaus Laskowski hatten wir Jugendspieler, die im damaligen Kreis Grafschaft Schaumburg führend waren und den Kreismeistertitel immer unter sich ausmachten. 1966 kam die Mannschaft bei den Bezirksmeisterschaften bis ins Endspiel, wo sie unglücklich mit 5:7 Eintracht Hannover unterlag, die dann sogar Landesmeister wurden.

Die Jugendspieler wurden dann in die 1. Herrenmannschaft eingebaut und 1968 stand die Mannschaft in der Aufstellung S. Kipf, G. Landmann, S. Westphal, U. Woltemathe, J. Struck und K.–H. Blume kurz vor dem Aufstieg in die II. Verbandsliga. Leider wurde im entscheidenden Spitzenspiel gegen Stadthagen nur unentschieden gespielt. Zum Aufstieg wäre aber ein Sieg erforderlich gewesen.

3. Die erfolgreichen achtziger Jahre

Die erfolgreichsten Jahre der Fischbecker Tischtennissparte waren zweifellos die achtziger Jahre. Nachdem Ende der siebziger Jahre mit H. Pletzer, J. Böning und H. Seeland Spieler nach Fischbeck kamen, die einen Leistungsschub nach sich zogen, folgten Anfang der achtziger Jahre Spieler wie P. Weigl, H. Holstein, B. Bojak, A. Dubbert und die Brüder Kriwitzky dem Ruf nach Fischbeck.

Zwei Spieler muss man sicherlich ganz besonders hervorheben. Dies ist einmal unser langjähriger Spitzenspieler Siegfried Kipf, der über zwei Jahrzehnte sehr erfolgreich war. Er wurde Vereinsmeister, Stadtmeister und Kreismeister, um nur einige Erfolge aufzuzählen. Leider verstarb Siegfried Kipf im Jahre 1985, was für die Sparte ein großer Verlust sowohl menschlich als auch sportlich war.

Zum anderen handelt es sich um Hartmut Pletzer, jahrelang die Nummer 2 in der 1. Herren. Hartmut war sportlich sehr erfolgreich und als Jugendtrainer unersetzlich. Er hatte großen Anteil daran, daß die Sparte mit Rainer Sprengel, das bisher größte Fischbecker Tischtennistalent hervorbrachte.

Höhepunkt war das Jahr 1983, als die 1. Herrenmannschaft mit R. Sprengel, H. Pletzer, S. Kipf, P. Weigl, J. Böning und E. Kriwitzky die Meisterschaft in der 1. Bezirksklasse ungeschlagen mit 36:0 Punkten errang, was zum Aufstieg in die II. Verbandsliga führte. 1984 belegte die Mannschaft als Neuling einen hervorragenden 3. Platz.

1982 wurde auch wieder eine Damenmannschaft ins Leben gerufen, die erstmals 1983 am Punktspielbetrieb teilnahm. Die Mannschaft spielte mit Karin Söhlke, Sabine König, Susanne Sprengel, Barbara Landmann, Renate Morr und Marlies Heinemeier.

Große Verdienste um die Damenabteilung hatte Gerhard Landmann, der von 1982 bis 1999 Damenwart war und in dieser Zeit große Erfolge vorweisen konnte. Die 1. Damenmannschaft konnte drei Jahre ununterbrochen bis in die Bezirksliga aufsteigen. Der Mannschaft gehörten Simone Reiter, Doris Wietbrock, Birgit Küchler, Daniela Scholz, Simone Westphal und Andrea Helling an.

1987 nahmen 7 Herren-, 3 Damen- und 5 Schüler- bzw. Jugendmannschaften am Punktspielbetrieb teil, so dass die Turnhalle aus allen Nähten platzte. Leider kam es dann des Öfteren zu Unstimmigkeiten durch die begrenzten Trainingsmöglichkeiten, so dass wir 1988 fast die komplette 1. Herren verloren.

Da aber auch in den achtziger Jahren die Jugendarbeit sehr gut war, konnten junge Spieler wie Stephan Hilge, Markus Heinzel, Frank Heinemeier, Wolfgang Suhr, Carsten König und Oliver Westphal nach und nach in die 1. Herren integriert werden. Zwar stieg die Mannschaft dann aus der Verbandsliga ab, aber in der 1. Bezirksklasse konnte sie sich behaupten.

1988 trat Siegfried Westphal nach 26 Jahren als Spartenleiter zurück und sein Nachfolger wurde Günter Rehm.

4. Frauenpower in den neunziger Jahren

In den neunziger Jahren bewegte sich das Interesse am Tischtennissport in Fischbeck insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Zunächst unter der Regie von Günter Rehm und ab 1992 mit Holger Westphal als Spartenleiter, konnten immer mehr Aktive für das Spiel mit dem Zelluloid-Ball begeistert werden.

In der Spielzeit 1995/96 konnten sogar vier Damenmannschaften zum Punktspielbetrieb angemeldet werden. Für ihre Erfolge wurde die TT-Damenmannschaft mit dem Pokal für den Sportler/Mannschaft des Jahres 1996 des TSC Fischbeck ausgezeichnet. Eine Ehrung, die 1998 auch Simone Reiter zu Teil wurde. Der Höhenflug der Damen hielt bis in die Spielzeit 1999/2000 an. Damals spielte die 1. Damenmannschaft immer noch in der Bezirksliga und die 2. und 3. Damen konnten sich jeweils in der 1. Kreisklasse behaupten. Danach mußten eine Reihe von z. T. auch altersbedingten Abgängen verkraftet werden, so daß in der Saison 2001/2002 erstmals nur noch eine Damenmannschaft gemeldet werden konnte. Doch inzwischen konnte Dank des Einsatzes von Susanne Kuhn dieser Trend wieder umgekehrt werden. Mit Sarah König und Mareike Blum konnten zwei vielversprechende Nachwuchsspielerinnen in das Team integriert werden. Von daher kann auch im Damenbereich wieder optimistisch nach vorne geschaut werden.

Bei den Herren konnten in den neunziger Jahren ständig fünf bis sechs Mannschaften am Punktspielbetrieb teilnehmen. Eine gesunde Mischung aus älteren und jüngeren Spielern trug zu einem ausgesprochen positiven Klima innerhalb der Sparte bei. Die Spartenleiter Günter Rehm (1988-1992), Holger Westphal (1992-1996) und Markus Heinzel (seit 1996) steuerten ihren Anteil dazu bei. In der Saison 2001/2002 wurde noch einmal die Rekordzahl von sieben Herrenmannschaften erreicht. Der TSC Fischbeck war in dieser Spielzeit mit mindestens einer Mannschaft durchgängig in allen Spielklassen von der 2. Kreisklasse bis hinauf zur 1. Bezirksklasse vertreten! Im Jahr 2002 wurde Markus Heinzel vom Vorstand des TSC zum Sportler des Jahres gewählt. Und auch im Jubiläumsjahr 2003 konnte wieder ein Erfolg gefeiert werden: Die 4. Herren wurde Meister in der 1. Kreisklasse und konnte sich somit den Aufstieg in die Kreisliga sichern.

Doch leider trübte die inzwischen viel zu kleine und völlig veraltete Turnhalle die Freude über die hohe Anzahl an Aktiven. Denn ein regulärer Trainingsbetrieb war unter den gegebenen Voraussetzungen kaum noch möglich. Dies ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass in den letzten Jahren nur noch wenige Verstärkungen aus anderen Vereinen nach Fischbeck geholt werden konnten. Zuletzt gelang dies mit Wilfried Ploschnitzki (1.7.2000) und Stephan Rose (1.7.1998) Eine sportliche Entwicklung in die Breite und weniger in die Spitze war somit die logische Konsequenz. Doch konnte dieser Tendenz durch die gute Nachwuchsarbeit innerhalb des Vereins z. T. entgegengewirkt werden. Mit Christian Struck und Andreas Held konnten zwei echte Fischbecker Nachwuchstalente zur Stärkung der 1. bzw. 2. Herren beitragen.

5. Die Jugendarbeit in den neunziger Jahren

Wenn es um Nachwuchsarbeit geht, muss ein Name besonders erwähnt werden: Susanne Kuhn. Susanne übernahm im Jahr 1994 das Amt der Jugendwartin und hat sich seitdem mit unwahrscheinlich viel Engagement und großem Zeitaufwand um die Jungen und Mädchen in unserer Sparte gekümmert. Sie wird dabei seit einigen Jahren von mehreren Übungsleitern unterstützt, von denen an dieser Stelle besonders Birgit Küchler, Hans Blum, Raphael Krause und Stephan Hilge erwähnt werden sollen. Hervorzuheben ist auch die Tatsache, daß Susanne Kuhn und Stephan Hilge im Jahr 2001 eine Lizenz als C-Trainer erworben haben.

Die Situation im Jugendbereich der Sparte Tischtennis entwickelte sich demzufolge in den neunziger Jahren ebenfalls sehr erfolgreich. Bei Ranglisten, Stadt-, Kreis- und Bezirksmeisterschaften sowie bei Turnieren in Hannover und Höxter waren die Fischbecker Spieler und Spielerinnen meistens auf den vorderen Plätzen zu finden. Vor allem Sarah König gewann in den Jahren 1997 bis 2001 zahlreiche Titel. Schließlich wurde Sarah für ihre sportlichen Leistungen auch vom Vorstand des TSC als Jugendsportlerin des Jahres 2000 geehrt.

Durch den regen Zulauf konnten in jedem Jahr mehr Mannschaften gemeldet werden, bis schließlich in der Saison 2000/2001 die Rekordzahl von sechs Mannschaften am Punktspielbetrieb teilnahm. In dieser Saison konnte auch seit langer Zeit wieder eine Mannschaft in der Jungen-Bezirksliga gemeldet werden. Christian Struck, Trong Hieu Nguyen, Andreas Held und Konstantin Kosin erreichten dort auf Anhieb einen hervorragenden zweiten Platz.

Auch beim TT-Kreispokal-Wettbewerb waren die Fischbecker Mannschaften siegreich. 1998 gewann die A-Schüler-Mannschaft mit Christian Struck, Andreas Held und Gary Merrett den Kreispokal. Auch 1999 war die A-Schüler-Mannschaft, diesmal in der Besetzung Trong Hieu Nguyen, Konstantin Kosin und Markus Jäkel erfolgreich. Im Jahr 2000 konnten sogar zwei Siegermannschaften vorgewiesen werden: Die B-Schülerinnen-Mannschaft mit Sarah König, Mareike Blum und Christina Kosin sowie die Jugendmannschaft mit Christian Struck, Trong Hieu Nguyen und Andreas Held.

2001 veranstaltete der TSC Fischbeck als erster Verein im Landkreis den Girls-Team-Cup, um mehr Mädchen für den Tischtennissport zu begeistern, die allgemein leider unterrepräsentiert sind. Das Turnier brachte allen viel Spaß und einige Mädchen sind seitdem ehrgeizig beim Tischtennis dabei.

6. Das Vereinsleben innerhalb der Sparte Tischtennis

Neben dem wettkampfbezogenen Spielbetrieb innerhalb des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen wurde schon immer insbesondere auch die Gemeinschaft innerhalb der Sparte durch eine Vielzahl von gemeinsamen Aktionen gefördert. Unvergessen bleibt die Wochenendreise an die Mosel im Jahr 1993 mit schönen Wanderungen und ausgiebigen Weinproben. Und eine Radtour mit Kind und Kegel hatte sich ebenfalls über viele Jahre fest etabliert. Apropos Kind: Sandra Graser, Spielerin der 1. Damen, konnte sich zusammen mit ihrem Jörg, der auch einmal 1981 Tischtennis in Fischbeck gespielt hat, über ein besonderes Ereignis freuen: Sie wurden am 03. Juli 2002 Eltern von gesunden Drillingen!

Doch leider war die Vergangenheit auch durch zwei schwere Schicksalsschläge gekennzeichnet. Am 01. Dezember 1995 verstarb unser Freund und Mannschaftskamerad Holger Marx nach einer schweren Krankheit. Und am 22. Januar 2003 kam unser allseits beliebter Trong Hieu Nguyen bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Beide werden wir nie vergessen. Zum Gedenken an Holger findet seit 1996 jeweils zum Jahresende hin ein vereinsinternes Gedächtnisturnier statt, das sich inzwischen schon allein aufgrund der Teilnehmerzahl zu einem Höhepunkt im Vereinsleben entwickelt hat.

An weiteren Aktivitäten sind die jährlichen Vereinsmeisterschaften, die Teilnahme an Turnieren und Ranglisten sowie viele weitere Aktionen zu nennen. Für dieses rege Vereinsleben wurde die Sparte Tischtennis im Jahr 2002 besonders belohnt. Im TTVN-Wettbewerb „Verein des Jahres“ belegte der TSC Fischbeck unter allen teilnehmenden Mannschaften aus ganz Niedersachsen einen hervorragenden achten Platz.

7. Fazit und Ausblick

Die Erfolge der Vergangenheit und der Gegenwart, aber vor allem der jederzeit gute Zusammenhalt innerhalb der Sparte mit einer gesunden Mischung aus erfahrenen und jüngeren Spielern und Spielerinnen ist besonders erfreulich. Ein Verein lebt jedoch vom Engagement seiner Mitglieder. Glücklicherweise standen bisher immer genügend Aktive zur Verfügung. Dazu zählen natürlich genauso die Eltern der Kinder, die Fahrdienste übernehmen, ein zuverlässiger Kassenwart oder auch unsere „guten Geister“, die für das leibliche Wohl bei den vielen Veranstaltungen sorgen. Hoffen wir, daß dies auch weiterhin so sein wird. Denn dann können wir mit Stolz auf das bisher erreichte zurückblicken und brauchen uns um die Zukunft des Tischtennissports in Fischbeck keine Sorgen machen.

Fortsetzung folgt!